In Rheinhessen wurden in den vergangenen 10 Jahren über 120 Kleingewässeranlagen und Bachrenaturierungen durchgeführt.
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht die Tier- und Pflanzenarten dieser Gewässer zu kartieren und die jeweiligen Bestandentwicklungen festzuhalten und gegebenenfalls die Behörden auf Verbesserungsvorschläge hinzuweisen.
Hier hat sich bereits jetzt gezeigt, daß eine Vielzahl der gefundenen Arten von Pioniergewässer, d.h. Neuanlagen ohne Bewuchs abhängig ist.
So z.B. die in Rheinhessen einmalige Schlammvegetation, die aufgrund der tw. vorhandenen Salzquellen oder salzhaltiger Böden ähnliche Vegetation wie an der Küste aufweist.
Wachsen die Gewässer im Laufe der Zeit zu, verschwinden die seltenen Arten wieder.
Der Erhalt der Offenflächen, wie er in der Aue unter natürlichen Umständen durch Eisschur und Hochwassererosion auftritt muß erhalten werden.
Feuchte Rohböden und deren besondere Schlammvegetation sind sehr stark duch veschiedene Punkte gefährdet. Nach der Neuanlage von Kleingewässern oder der Renaturierung von Bachläufen sind diese Flächen meist nur ein bis zwei Jahre vorhanden, da sie dann entweder durch angepflanzte Gehölze oder durch Wieseneinsaat und deren dominatere Pflanzenarten verdrängt werden.
Die auf diesen Flächen vorkommenden Pflanzenarten, wie Zyperngras, Salzbunge, Gerstensegge, Tausendgüldenkraut usw. sind zwar auf die natürliche Auendynamik angepaßt, die immer wieder neue Schlammflächen schafft, nicht jedoch auf die Beschattung und Überwucherung durch konkurrenzstärkere Arten,
Um die seltene Vegetation zu erhalten beweiden wir auch gezielt Kleingewässer, damit Shcilf und ähnliche Arten zurückgedrängt werden und die kleinwüchsige Vegetation wieder eine Chance hat.
Neben der Betreeung von Neuanlagen von Kleingewässern kartieren wir auch regelmäßig die Gewässer im Rahmen von Exkursionen oder durch andere Beobachtungstouren.
Hierdurch können wir den aktuellen Bestand, aber auch die Entwicklung über die Jahre mitverfolgen und entscheiden, welche Pflegemaßnahmen, wie z.B. das Entkrauten von zuwachsenden Tümpeln, erforderlich sind.
Die Insekten- und Amphibienwelt wird hierzu mit dem Fernglas beobachtet, um Störungen zu verringern. Sollten im Rahmen des GEO-Ökotages Tiere gefangen werden, so werden sie unmittelbar nach dem Bestimmen wieder in das Biotop gesetzt.